Gemeinsam mit IANUS von der Technischen Universität Darmstadt veranstaltet die Schader-Stiftung am 19. April einen Kreativworkshop und ein Forum Offene Wissenschaft unter dem Titel „Science and Engineering for Global Peace – A Makerspace for Responsible Innovation“.

Science and Engineering for Global Peace – A Makerspace for Responsible Innovation

Responsible Research and Innovation (RRI) bedeutet eine Öffnung der Wissenschaft (open science). Statt der Forschung ethische, rechtliche, gesellschaftliche Reflexion nur beizugesellen, verlangt RRI, dass sich die Forschung an europäischen Werten – den Werten der Europäischen Union – orientiert.  Um diese Öffnung zu gewährleisten, setzt RRI zunächst nicht auf spezifische Werte, sondern prozedural auf eine Forschung, die Folgen antizipiert, unterschiedliche Interessen und Wertvorstellungen inkludiert, sich selbst reflektiert und in die Verantwortung nehmen lässt. Wenn diese Öffnung aber erst einmal vollzogen ist, muss sich verantwortliche Forschung auf konkrete Wertvorstellungen verpflichten, wenn sie nicht beliebig bleiben will. Diese Bestimmung der Forschung findet statt, wenn sie beispielsweise die Ziele der Bioökonomie, der Nachhaltigkeit oder der guten Arbeit verfolgt. Was bedeuten solche Festlegungen nun, wie werden sie vollzogen, wie folgenreich sind sie, welche Konsequenzen haben sie auch für die Organisation des Forschungsbetriebs, der damit nicht mehr auf das akademische Umfeld begrenzt werden kann und womöglich auch nicht mehr über die klassische Forschungsförderung finanziert werden kann?

Diesen Fragen will der Workshop nachgehen, somit nicht umfassend Begriffe klären, sondern die Möglichkeiten einer zur Gesellschaft offenen und verantwortlichen Forschung konkret ausloten – am Beispiel des Friedens als einer verbindlichen Wertvorstellung und in Bezug auf die Organisation offener, am Frieden orientierter Wissenschaft. Dass diese Fragen in Darmstadt gestellt werden, kann kein Zufall sein – hier wurde schon 1985 das Programm einer „sozialen Naturwissenschaft“ formuliert, Forschung nach Maßgabe der Darmstädter Verweigerungsformel und jetzt einer Zivilklausel betrieben, und seit 1987 mit IANUS natur- und ingenieurwissenschaftliche Friedensforschung vorbildhaft verfolgt.

René von Schomberg kann als Vordenker, wenn nicht Architekt von RRI und der Konzeption einer offenen Wissenschaft gelten. Er soll die Diskussionen informieren, ist aber auch ein Adressat des Workshops, dem es um eine produktive Weiterentwicklung dieser Konzepte geht. Das Format des „Kreativworkshops“ oder Makerspace entspricht dem Ideal der offenen Wissenschaft, die Forschung kollaborativ in den Zwischenräumen von Labor und Gesellschaft, akademischer und lebensweltlicher Expertise verfolgt.

Das vorläufige Programm finden Sie im Downloadbereich.

IANUS im FiF der Technischen Universität Darmstadt

IANUS steht für natur- und ingenieurwissenschaftliche Friedensforschung im Austausch mit den Sozial- und Geisteswissenschaften. Seit Januar 2018 ist IANUS an das Forum interdisziplinäre Forschung der Technischen Universität Darmstadt angebunden.

Quelle und weitere Infos

Eine Kreativwerkstatt in der Schader-Stiftung für die Entwicklung verantwortlicher Forschungsstrategien