Nutzerfreundliche App übermittelt Kontaktdaten sicher und schnell mittels Schallwellen und Ad-Hoc WiFi.
„Uns hat es wirklich sehr gefreut, dass unsere Arbeit zum Thema nutzerfreundliche Sicherheit, die interdisziplinär ausgerichtet war, gewürdigt wurde. Sie verbindet Mensch-Computer-Interaktion mit IT-Sicherheit“, sagte Florentin Putz, wissenschaftlicher Mitarbeiter im LOEWE-Zentrum emergenCITY und im Fachgebiet Sichere Mobile Netze (SEEMOO) an der TU Darmstadt.
PairSonic ist in Zusammenarbeit mit den Fachgebieten SEEMOO und PEASEC sowie aus der gemeinsamen Forschung in der emergenCITY-Mission ReSON heraus entstanden.
Bisherige Verifizierung von Kontakten ist mühsam
Wer über Messengerdienste wie Signal oder WhatsApp vertrauliche, sensible oder sehr persönliche Informationen mit Freunden, Familie oder Kolleg:innen teilen will, möchte, dass niemand mitliest. Deshalb werden Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt. Um sicher zu gehen, dass hinter dem Smartphone auch die Person steckt, der man vertraut, gibt es die Möglichkeit Kontaktdaten zu verifizieren. Dieser Authentifizierungsprozess, etwa über den Abgleich von Zahlen oder QR-Codes, ist oft kompliziert und umständlich. Für Gruppen ist er zudem sehr zeitaufwendig, da Personen jeweils paarweise bestätigt werden müssen.
PairSonic umgeht diese Hürden. Die Open Source Smartphone-App ermöglicht den Austausch mithilfe einer akustischen Übertragung sowie über ein Ad-Hoc WiFi Netzwerk, also ein dezentrales Netzwerk, das ohne Internet aufgestellt werden kann. Dazu müssen die Personen ihre Geräte nur für wenige Sekunden aneinanderhalten. Die Smartphones übertragen dann ihre Daten über die integrierte Audio-Hardware, nämlich hörbare Schallwellen. Auch größere Gruppen können sich über die App schnell und einfach untereinander verifizieren.
„Die akustische Übertragung dient dazu, die Geräte miteinander zu vernetzen und das temporäre Funknetzwerk einzurichten. Zudem bietet sie eine zusätzliche Sicherheitsebene, über die sichergestellt wird, dass die via Funk übertragenen Kontaktdaten auch wirklich authentisch sind“, erklärte Florentin Putz. Alle Daten werden dabei verschlüsselt gesendet, sodass unbeteiligte Dritte sie nicht abhören können. Für Orte, in denen der Prozess geräuschlos sein sollte, wie in einer Bibliothek, funktioniert die Übertragung über nicht hörbare Ultraschallfrequenzen.
Wie sich die akustische Übertragung anhört und welche Vorteile PairSonic für Gruppen bietet, zeigt Florentin Putz in einem Erklärvideo.
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Publikation
F. Putz, S. Haesler, and M. Hollick. 2024. Sounds Good? Fast and Secure Contact Exchange in Groups. Proc. ACM Hum.-Comput. Interact. 8, CSCW2, Article 425 (November 2024), 44 pages. https://doi.org
Quelle: Best Paper Award für Smartphone-App PairSonic – emergenCITY