HyServ-Konsortium mit Prof. Christian Reuter (3. v.l.) und Sebastian Linsner (4. v.l.) von PEASEC

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Gruppe von Prof. Christian Reuter mit 300.000€, um die resiliente Digitalisierung der Kritischen Infrastruktur Landwirtschaft zu erforschen.

Die zunehmende Digitalisierung der kritischen Infrastruktur Ernährungswirtschaft bietet Chancen, aber auch Risiken. Die informationstechnologische Durchdringung hat Folgen bezüglich der (Cyber-)Angriffs- und Ausfallsicherheit der Landwirtschaft und von ihr abhängigen Sektoren, ob durch unbeabsichtigte Infrastrukturausfälle, im Kontext krimineller Angriffe, aber auch zwischenstaatlicher Konflikte. Resiliente Digitalisierung scheint notwendig.

Seit dem 1. August 2018 erforscht und entwickelt PEASEC im Rahmen des Projektkonsortiums „Hybride Dienstleistungen in digitalisierten Kooperationen“ (HyServ) innovative Servicekonzepte und Schnittstellen für Anbieter und Nutzer hybrider Dienste, die am Beispiel kooperativer Arbeitsprozesse in der Landwirtschaft erprobt und illustriert werden. Dem Projektkonsortium gehören zwei Forschungspartner, zwei repräsentative landwirtschaftliche Dienstleister-Organisationen, ein Versuchs- und Demonstrationsbetrieb sowie ein Hersteller moderner Landmaschinen an. Am 5.9.2018 fand die Kick-Off-Veranstaltung des Projektes in Kaiserslautern statt.

Über HyServ

Die zunehmende Digitalisierung technischer Arbeitsmittel fordert in kooperativen Szenarien integrierte hybride (d.h. Datendienste und Maschinenleistung kombinierende) Dienstleistungen. Mit Beauftragung und Durchführung hybrider Services müssen detaillierte Vereinbarungen über die bereitzustellenden Daten und über die Verwendung der bei der Dienstleistung erhobenen Messwerte formuliert, automatisiert und dezentral überwacht werden.

Neben der Formulierung von Smart Contracts über Bereitstellung und Weiterleitung zweckgebundener betrieblicher Daten sind orchestrierte Micro-Services und Datenquellen mit kryptographisch gesichertem Austausch sowie die Überwachung der vereinbarten Datenflüsse in Blockchain-basierten dezentralen Strukturen zentrale Aufgaben des Projektes. Die Ausarbeitung einer bedienungsfreundlichen Zugangslösung und begleitender Schulungskonzepte für potentielle AnwenderInnen sollen die innovativen Möglichkeiten der hybriden Dienstleistungen einer breiten Nutzerschicht zugänglich machen.
Durch die Verwendung etablierter Plattform-Technologien und Service-Architekturen werden sich nachhaltig kommerziell unterstützte Angebote und Open-Source-Referenzimplementierungen realisieren lassen.

Projektpartner von HyServ sind:

  • Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz – DFKI GmbH
  • Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück DLR-RNH
  • TU Darmstadt, mit dem Fachgebiet „Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit“ (PEASEC), Leitung: Prof. Christian Reuter
  • Maschinen- und Betriebshilfsring Rheinhessen-Nahe-Donnersberg e.V. (MBR-Alzey)
  • Maschinenbetriebsring Ulm-Heidenheim e.V., Ulm (MBR-Ulm)
  • Hofgut Neumühle – Lehr- und Versuchsanstalt
  • John Deere GmbH & Co. KG – European Technology Innovation Center

HyServ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF über eine Laufzeit von 3 Jahren gefördert.

Mehr Informationen zu HyServ

Publikation

Reuter et al. (2018) Resiliente Digitalisierung der kritischen Infrastruktur Landwirtschaft – mobil, dezentral, ausfallsicher, Mensch und Computer 2018: Workshopband, Dachselt/Weber (Hrsg.), S. 623-632, Dresden, Germany, pdf

Neues BMBF Projekt HyServ: Hybride Dienstleistungen in digitalisierten Kooperationen