Dr. Marc-André Kaufhold (PostDoc)

Wir freuen uns, dass die bei uns am Lehrstuhl betreute und mit Auszeichnung bewertete Dissertation von Dr. Marc-André KaufholdInformation Refinement Technologies for Crisis Informatics: User Expectations and Design Implications for Social Media and Mobile Apps in Crises“ von der Vereinigung von Freunden der Technischen Universität zu Darmstadt e.V. mit dem Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen für die beste Dissertation am Fachbereich Informatik aus dem Jahr 2020 der TU Darmstadt ausgezeichnet wurde. Aus den etwa 45 Dissertationen des Jahres wurde ebenfalls Dr.-Ing. Dorothea Koert vom Fachgebiet Intelligente Autonome Systeme mit diesem Preis ausgezeichnet. Die festliche Preisverleihung findet aufgrund COVID19 erst 2022 statt.

Marc-André Kaufhold hat in seiner Dissertation unter Betreuung von Prof. Dr. Christian Reuter und Prof. Dr. Gunnar Stevens zunächst im Rahmen des Projekts EmerGent (EU) und der Nachwuchsforschergruppe KontiKat (BMBF) an der Universität Siegen sowie später des Sonderforschungsbereichs MAKI (DFG) und der ATHENE-Mission SecUrban (BMBF/HMWK) an der TU Darmstadt, Nutzungserwartungen und Designimplikationen für den Einsatz neuer Medien im Krisenmanagement untersucht, um ein neuartiges Framework zur Informationsverfeinerung (Information Refinement) zu entwickeln, welches die ereignisbezogenen, organisationalen, sozialen und technologischen Faktoren von Krisen berücksichtigt.

Dazu begutachtet er den Forschungsstand der Kriseninformatik, analysiert empririsch Nutzungsmuster, Potenziale und Barrieren von sozialen Medien und mobilen Anwendungen in Krisenlagen und führt darauf aufbauend Design- und Evaluationsstudien durch, um Implikationen für die Forschung und Praxis abzuleiten. Die gewonnen Erkenntnisse fundieren das Design innovativer IKT-Artefakte, darunter visuelle Bevölkerungsrichtlinien für soziale Medien in Krisen, ein Web-Interface für BOS zur Aggregation mobiler und sozialer Daten, ein Algorithmus zur Extraktion relevanter Informationen in sozialen Medien und eine mobile App für die bidirektionale Kommunikation zwischen BOS und Bevölkerung. Die Disseration wurde in diesem Jahr bei Springer Vieweg veröffentlicht und ist hier verfügbar.

Seit Abschluss seiner Dissertation im Juni 2020 ist Marc-André Kaufhold als Post-Doktorand und Projektmanager des BMBF-Projekts CYWARN am Lehrstuhl tätig.

Sammlung der Abstracts sämtlicher ausgezeichneter Dissertationen hier zum Download. Marc-André Kaufholds Dissertation finden Sie außerdem hier sowie hier als pdf: 2021_Dissertationen_Web

Hintergrund:

Zentrales Anliegen der 1918 unter dem Namen Ernst-Ludwigs-Hochschulgesellschaft gegründete Vereinigung von Freunden der TU Darmstadt e.V. ist die Förderung der Wissenschaft an der Darmstädter Universität. Die Freunde der TU waren nicht nur eine der ersten Fördergesellschaften, sondern gehören auch zu den mitgliederstärksten Fördervereinen in der deutschen Hochschullandschaft. Seit 1948 hat die Vereinigung der Freunde für die Förderung von Forschung und Lehre an der TU Darmstadt insgesamt mehr als zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Das BMBF-Projekt CYWARN verfolgt das Ziel, CERTs durch neue Strategien und Technologien bei der Analyse und Kommunikation des Cyber-Lagebilds zu unterstützen und wird von Dr. Marc-André Kaufhold als Projektmanager und Prof. Christian Reuter als Verbundkoordinator geleitet.

Der ATHENE-Forschungsbereich SecUrban (Secure Urban Infrastructures)
beforscht sichere Informations- und Kommunikationssysteme für die Smart City und wird von Jasmin Haunschild als Projektmanagerin und Prof. Christian Reuter als Forschungsbereichsleiter koordiniert.

Die BMBF-Nachwuchsforschergruppe KontiKat (Zivilgesellschaftliche und betriebliche Kontinuität durch sozio-technische Vernetzung in Katastrophenlagen) erforschte die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung des gesellschaftlichen Lebens nach größeren Schadensereignissen und Katastrophen, um die Selbstorganisation, Hilfeleistungen und die Notfallkommunikation in Krisensituationen zu verbessern.

Ziel des von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekts EmerGent war die Untersuchung der positiven und negativen Auswirkungen sozialer Medien in Katastrophenlagen, um die objektive und gefühlte Sicherheit der Bürger zu erhöhen. Aufbauend auf der Untersuchung von Nutzungsmustern und -potentialen wurden Prototypen entwickelt und erprobt, die sowohl Bürger als auch BOS in der Bewältigung von Schadenslagen unterstützen.

Im DFG-Sonderforschungsbereich 1053 MAKI (Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet) wurden die Mechanismen in Kommunikationssystemen, deren Adaption, Interaktion und fortlaufende Optimierung sowie deren langfristige Weiterentwicklung erforscht, um die Entwicklung neuer Konstruktionsmethoden, Modelle und Verfahren für die Kommunikationssysteme des Internets der Zukunft zu unterstützen.

 

Preis für die beste Dissertation am Fachbereich für Dr. Marc-André Kaufhold (Information Refinement Technologies for Crisis Informatics)