Die Nordstream-Sabotagen, die Expolsion auf der Krim-Brücke und der erste Einsatz von einem Seedrohnenschwarm gegen Kriegsschiffe am 29.10.2022 zeigen, dass sich einerseits maritime Sabotage- und Angriffstechnologien weiterentwickelt haben. Andererseits legen sie auch offen, dass maritime KRITIS bislang vergleichsweise ungeschützt ist. Technische Lösungen können dabei Risiken auf ein gesellschaftlichens erträgliches Maß verringern. „Es wird immer ein Restrisiko geben, aber die Infrastruktur wird durch neue Technologie resilienter.“, schätzt Jonas Franken die Situation für das Handelsblatt und den Tagesspiegel ein.
Mehrere Ansätze sind zwar noch nicht ausgereift, aber vielversprechend. Zum Beispiel nehmen Untersee-Internetkabel aufgrund ihrer enormen Länge auch minimale Schwingungen wahr, womit sie zum Sensor etwa für Umweltbeobachtungen wie Erdbeben und Walgesang, Seeverkehr und Wetterereignisse ausgerüstet werden können. Daten, die das Umfeld von Seekabeln aufklären können, würden eine Ermittlung der beschädigenden Akteure ermöglichen und könnten Angreifer:innen von Sabotagehandlungen abschrecken. Pipelines und Stromkabel sind bereits mit komplexer Sensortechnik ausgestattet. Für die Überwachung von Maritimer KRITIS unter Wasser könnten zudem bald unbemannte Unterwasserfahrzeuge herangezogen werden, teils in modularer Bauweise, mit KI-Steuerung, oder als low-cost Schwarm. Mehr Informationen zum Medienecho der maritimen KRITIS-Forschung bei PEASEC gibt es hier.