Studie der TU Darmstadt zeigt: Menschen fürchten, dass Fake News der Demokratie schaden. Als Konsequenz befürworten sie eine schnelle Reaktion der zuständigen Behörden.

DARMSTADT – Konsequentes Vorgehen von Behörden gegen gezielte Falschnachrichten – das wünscht sich nach einer Studie der TU Darmstadt eine große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland.

Forscher des Fachgebiets „Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit“ hatten 1023 Menschen zu dem Thema befragt. 84 Prozent hielten Fake News für gefährlich, weil sie Meinungen der Bevölkerung manipulieren können. 68 Prozent fanden, dass Fake News der Demokratie schaden.

„Viele Bürger befürchten, dass Desinformationen genutzt werden können, um Einfluss auf öffentliche Debatten und Wahlen zu nehmen“, so Professor Dr. Christian Reuter, Leiter der Studie. „Tatsächlich ist deren Einflusssphäre hierzulande – das ist die gute Nachricht – bislang eher klein; eine weitreichende Flut von Fake News blieb selbst im Wahlkampf 2017 aus. Darüber hinaus deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Fake News in Deutschland weniger mit klassischen Medienanbietern assoziiert werden als beispielsweise in den USA.“

Etwa die Hälfte aller Befragten (48 Prozent) gab an, dass sie bereits in sozialen Netzwerken auf Fake News gestoßen seien. Demgegenüber räumte nur etwa jeder vierte Befragte (23 Prozent) ein, Fake News gelöscht oder gemeldet zu haben. Die Wissenschaftler fanden auch bestätigt, dass soziodemografische Faktoren wie Alter und Bildung einen signifikanten Einfluss auf den Umgang mit Fake News haben: „Die Ergebnisse bekräftigen die These, dass jüngere und relativ gebildete Menschen besser über Falschnachrichten informiert sind“, so Reuter.

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