IANUS steht für naturwissenschaftlich-technische Friedens- und Konfliktforschung an der Technischen Universität Darmstadt, die oftmals interdisziplinär und unter Einbeziehung der Sozial- und Geisteswissenschaften erfolgt.

Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen zur differenzierten Auseinandersetzung mit Fragen auf dem Gebiet der naturwissenschaftlich-technischen Friedens- und Sicherheitsforschung motiviert werden.

Der IANUS-Preis (1000€) würdigt herausragende Qualifikationsarbeiten mit IANUS-Bezug aus allen Disziplinen der TU Darmstadt .

Eingereicht werden können Qualifikationsarbeiten (insb. Studien/Projekt-, Bachelor-, Masterarbeiten, Publikationen oder Dissertationen), die in den letzten 24 Monaten vor Nominierungsschluss abgeschlossen wurden und sich mit IANUS relevanten Fragestellungen beschäftigen.

Wir bitten um Nominierungen, einschließlich Selbst-Nominierungen unter dem Betreff „IANUS-Preis“ an ianus-preis@peasec.de bis zum 31.07.2024.

Einzureichen ist ein PDF bestehend aus (a) einer Begründung für die Preiswürdigkeit (i.d.R. des Betreuers), (b) der vorgeschlagenen Arbeit, (c) dem/den Gutachten (sofern vorliegend), sowie – optional – weiteren Anhängen (z.B. Lebenslauf). Die Auswahl erfolgt im August 2024.

Die Preisverleihung findet im Wintersemester 2024/2025 statt.

Mitglieder der IANUS-Jury sind Prof. Dr. Markus Lederer (Internationale Politik), Prof. Dr. Malte Göttsche (Naturwissenschaftliche Friedensforschung) und Prof. Dr. Dr. Christian Reuter (Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit).

IANUS: Von der Initiative (1979-1988), über die zentrale Einreichung (1988-2017) bis zur Netzwerkgruppe (seit 2018)

IANUS entstand aus der 1979 an der Technischen Hochschule (THD), der heutigen Technischen Universität Darmstadt gegründeten „THD-Initiative für Abrüstung“ mit einem breit gefächerten Lehrprogramm zu den Themen Rüstung, Abrüstung, Krieg und Frieden. Dies mündete 1988 in der Gründung der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Naturwissenschaft, Technik und Sicherheit (IANUS), welche 2000 mit dem Göttinger Friedenspreis für herausragende interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet wurde. Ende 2017 wurde IANUS von einer zentralen TU-Einrichtung in eine multi- und transdisziplinäres Netzwerk von Forschenden an der TU Darmstadt transformiert. Zusätzlich wurde eine Förderlinie für interdisziplinäre IANUS-bezogene Forschungsprojekte sowie ein Lehrstuhl, welcher explizit IANUS-Themen fortführt, eingerichtet.

Themenbeispiele auszeichnungswürdiger Arbeiten
  • Arbeiten, die gleichzeitig zu ihrer naturwissenschaftlich-, technikwissenschaftlich-, ingenieurwissenschaftlichen oder Informatik-bezogenen Forschungsthematik Fragen zur prospektiven Technikbewertung stellen und mögliche damit einhergehende Entwicklung thematisieren: So könnte zum Beispiel gefragt werden, mit welchen Möglichkeiten eines Dual Use gerechnet werden kann und wie sich diese durch technische und/oder gesellschaftliche Maßnahmen mildern lassen?
  • Arbeiten zur nachhaltigen Entwicklung (zum Beispiel in den Bereichen der Wasserversorgung), die wesentlich eine mögliche Eindämmung von Konfliktursachen diskutiert oder konkrete Problemlösungen vorschlägt. Auch könnten neuartige Konfliktursachen erst kenntlich gemacht werden (Beispiel: kritische Rohstoffe), um ForschernInnen, EntwicklerInnen und auch PolitikerInnen Gefahren, aber auch Alternativen aufzuzeigen. Hier könnte wissenschaftliche und technische Forschung die objektiv gegebenen Spielräume für verantwortliches Handeln erweitern.
  • Arbeiten welche wertorientierte Sicherheitsforschung zur Bildung einer Sicherheitskultur entwickeln, zum Beispiel für Bereiche wie kritische Infrastrukturen, Industrie 4.0, die Energiewende, nukleare, biologische und chemische Sicherheit, sowie Cyberpeace. Auch Fragen von Responsible Research and Innovation wären hier möglich.
  • Forschungsansätze, die die Ambivalenz des wissenschaftlich-technischen Fortschritts thematisieren. Wissenschaft und Technik produzieren oder verhärten auch Konflikte, vermögen oftmals aber auch die Mittel für deren Überwindung bereitzustellen.
bisherige Preisträger 2006 bis heute
Ausschreibung: IANUS-Preis 2024 für naturwissenschaftlich-technische Friedens- und Konfliktforschung