Die Konferenz „Mensch und Computer 2022“ ist die größte Tagungsreihe zur Mensch-Computer-Interaktion in Europa. Es werden etwa 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie erwartet. Ziel ist es, innovative Forschungsergebnisse zu diskutieren, den Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern sowie Forschungsaktivitäten und Ausbildung anzuregen. Die 2001 ins Leben gerufene Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Facing Realities“.
Sonntag, 04.09.2022 ab 08:00 bis Mittwoch 07.09.2022 12:30 | Programm
Die 2001 ins Leben gerufene Konferenz „Mensch und Computer“ (MuC) ist die größte Tagungsreihe der Mensch-Computer-Interaktion in Europa. Teilnehmenden aus Wissenschaft und Industrie bietet die MuC eine Plattform für Beiträge und Diskussionen zu innovativen Formen der Interaktion zwischen Menschen und digitaler Technik, zu nutzerorientierten Entwicklungsmethoden, interaktiven Anwendungen und weiteren Themen aus dem Spannungsfeld zwischen Nutzenden, Teams und Communities einerseits sowie den genutzten Informations- und Kommunikationstechnologien andererseits. Ziel der Tagung ist es, innovative Forschungsergebnisse zu diskutieren, den Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern, Forschungsaktivitäten und Ausbildung anzuregen sowie Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit für die Relevanz nutzungs- und aufgabengerechter Technikgestaltung zu sensibilisieren. Hauptsächlich englischsprachige Fachbeiträge und deren Veröffentlichung in der „ACM Digital Library“ [1] bzw. Digitalen Bibliothek der GI [2] fördern die weltweite Sichtbarkeit der wissenschaftlichen Resultate der MuC.
Träger der Konferenz sind der Fachbereich Mensch-Computer-Interaktion der Gesellschaft für Informatik (GI e.V.) und die German UPA – der Berufsverband der Deutschen Usability und User Experience Professionals. 2022 darf die Technische Universität Darmstadt lokaler Ausrichter der Konferenz sein. Das passt hervorragend, denn der Fachbereich Informatik der TU Darmstadt feiert 2022 sein 50jähriges Jubiläum – als eine der ältesten Informatik-Fakultäten in Deutschland. Im Wintersemester 1971 starteten die ersten 67 Studierenden der damaligen TH Darmstadt in den neuen Diplomstudiengang Informatik und legten damit ein wichtiges Fundament für die Gründung des Fachbereichs Informatik am 15. Mai 1972. Es folgten die bundesweit erste Diplomarbeit, Dissertation und Habilitation im Fach Informatik. Heute ist der Fachbereich mit fast 4000 eingeschriebenen Studierende einer der führenden Informatik-Standorte in Deutschland. Neben den Schwerpunkten IT-Sicherheit, künstliche Intelligenz und vernetzte Systeme spielt die Mensch-Computer-Interaktion im Fachbereich eine immer wichtigere Rolle, was sich auch in der Ausrichtung neu eingerichteter Fachgebiete wiederspiegelt.
Das diesjährige Konferenzmotto „Facing Realities“ erinnert zunächst an die steigende Bedeutung virtueller, angereicherter und gemischter Realitäten (VR/AR/XR) für das Zusammenspiel zwischen Mensch und Computer. Die Verwendung des Wortes „Realities“ in der Mehrzahl weist darauf hin, dass mit zunehmender Qualität digitaler Artefakte die Grenzen zwischen digitalen Welten und analoger Welt verschmelzen, so dass Menschen alternativen Realitäten begegnen können. Das real Existierende und das digital Erfahrene sind dabei womöglich nicht mehr unterscheidbar, was im Zeitalter der Fake News aufhorchen lässt. Deshalb soll das Wort „Facing“ in doppelter Bedeutung verstanden werden: einerseits arbeiten wir am Fortschritt der computer-basierten oder -angereicherten Realitäten, in welche Menschen als Nutzende eintreten, andererseits müssen wir uns der Verantwortung stellen, mit alternativen Realitäten auch manipulierbare Wahrheiten und Lebenswelten zu ermöglichen. Wir freuen uns, wenn die MuC’22 auch diese kritische Wortbedeutung mehr in den Fokus der freien Wissenschaft und Gesellschaft rückt.
Dieses Jahr wurden 84 Langbeiträge (Full Paper) eingereicht, von denen 28 akzeptiert werden konnten (Akzeptanzrate 33%). Von den 97 eingereichten Kurzbeiträgen (Short Papers) wurden 46 akzeptiert (Akzeptanzrate: 47%). Die MuC besteht aber auch dieses Jahr nicht nur aus Fachvorträgen: 16 Demos (bei 21 Einreichungen; Akzeptanzrate 76%), 14 Workshops, drei Tutorien, ein Doktorand*innen-Seminar mit 10 Teilnehmenden und erstmalig eine Student Research Competition mit 6 Beiträgen sind ebenfalls Teil des Programms. Die MuC’22 bietet den Teilnehmenden auch innerhalb von Ausstellungen und Demonstrationen vielfältige Gelegenheiten, um den aktuellen Stand der Forschung zu präsentieren und zu erleben sowie mit Gleichgesinnten aus Forschung und Praxis zu diskutieren.
Wir sind tief beeindruckt von der grandiosen Zusammenarbeit und Mitwirkung aller Mitglieder des Organisations- und Programmkomitees. Die Organisation der MuC’22 wäre ohne diese wundervolle Teamarbeit nicht möglich gewesen. Wir möchten deshalb allen ganz herzlich danken, die einen Beitrag zur diesjährigen MuC geleistet haben. Wir wünschen und sind überzeugt, dass von der Konferenz wichtige Impulse ausgehen werden.
Prof. Dr. Max Mühlhäuser & Prof. Dr. Christian Reuter, MuC’22 General Chairs
Prof. Dr. Bastian Pfleging, MuC’22 Technical Program Chair
Prof. Dr. Thomas Kosch & Dr. Andrii Matviienko, MuC’22 Coordination Chairs